Im Gegensatz zur Telefonie, deren Inhalt die Übertragung der menschlichen Sprache ist, beschäftigt sich die Telegrafie mit der Übermittlung des geschriebenen Wortes.
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Bereits 1794 konnten individuelle Nachrichten mit Hilfe optischer Telegraphen über große Entfernungen hinweg übertragen werden.
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Die Geburtsstunde der elektromagnetischen Telegrafie schlug 1833, immerhin noch rund 30 Jahre vor der Erfindung des Telefons.
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Seit 1874 (Baudot) wurden die Buchstaben des Alphabets und alle Satzzeichen durch eine Folge von 5 Strom- oder Keinstrom-Impulsen dargestellt.
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Der sendende Fernschreiber - im sichtbaren Aufbau einer Schreibmaschine ähnlich - wandelte den Text während des Schreibens in diese Stromimpulse um und gab sie auf die Leitung zum Empfänger. Dort spielte sich der umgekehrte Vorgang ab.
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Wegen des großen Verkehrsumfangs - das Fernschreiben war lange Jahre das führende Kommunikationsmedium zwischen Ländern und Kontinenten - wurden auch in der Telegrafie schon frühzeitig die Verbindungsleitungen mehrfach genutzt. Dafür bediente sich die Deutsche Bundespost der Wechselstromtelegrafie.
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Weitere Entwicklung:
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In den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts begann die Wachablösung der Telegrafie durch den Telefaxdienst.
Inzwischen werden Texte auch schon in großem Umfang per Email über das Internet übertragen; die Telegrafie hat ihre Bedeutung weitgehend verloren.
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Vorführungen:
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Im Fernmeldemuseum wurde das Gehäuse des Blattschreibers Lo 15 entfernt und durch eine Plexiglashaube ersetzt. Dadurch wird der Blick auf eine einzigartige Mechanik frei, die im Lokalbetrieb vorgeführt wird.
Ein weiteres Endgerät des Modells T 37, eingebaut in einen Original-Holzschrank, sendet Nachrichten über eine Standleitung der Wechselstromtelegrafie in Röhrentechnik an einen Streifenschreiber T 34, wie er im postalischen Telegrammdienst verwendet wurde.
Ein Blattschreiber T 100 ist über eine über Richtfunk geschaltete Standleitung mit einen Blattschreiber Lo 2000 verbunden.
Die Sendestelle kann mit der Tastatur oder mit einem vorgestanzten Lochstreifen ("Vorläufer" der Diskette) betrieben werden.
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Ausstellung:
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Zeitmultiplexdatentechnik
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Fernschreiber:
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Blattschreiber Lo 15, von der Firma Lorenz 1937 entwickelt.
Blattschreiber T 100 (Siemens) und Lo 2000 (SEL) über eine Standleitung der Wechselstromtelegrafie (WT1000-TF/Rifu-WT100) miteinander verbunden.
Blattschreiber T 37 und Streifenschreiber T 34 über eine Standleitung (WT 55 - TF V900/Rifu - WT 55) verbunden.
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WT: Wechselstromtelegrafie:
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Mehrfachausnutzung eines Fernsprechkanals für mehrere Fernschreibkanäle.
24 Kanäle 50 Baud, Amplitudenmodulation
24 Kanäle 50 Baud, Amplitudenmodulation
12 Kanäle 50 Baud, Frequenzmodulation
12 Kanäle 50 Baud, Frequenzmodulation
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ZD: Zeitmultiplexdatentechnik:
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Mehrfachausnutzung von Übertragungswegen durch Zeitmultiplex
ZDC-System, Konzentration von 56 Fernschreibkanälen auf einen 3 Kbit/s Übertragungsweg.
ZDA2-System, Übertragungsweg 64 Kbit/s Teilkanäle: 20 x 3, 10 x 6 oder 5 x 12 Kbit/s.
ED1000: Einkanaldatenübertragung, Anschlußtechnik für Fernschreib- und Datengeräte bis 300 Baud.
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